Die Konditionen für Auslandsüberweisungen, die von Deutschland in ein nicht-europäisches Land – oder in die Gegenrichtung – geleistet werden, sind unübersichtlich. Das gilt für Dauer und Gebühren, aber auch für Begrifflichkeiten und Meldepflichten.
Was ist der sogenannte SWIFT-Code und worin unterscheidet er sich vom BIC? Welche Kosten entstehen durch eine SWIFT-Überweisung und welche Verpflichtungen? Sind SWIFT-Überweisungen sicher?
In diesem Ratgeber haben wir hilfreiche und nützliche Informationen zum Thema SWIFT-Überweisungen für Sie zusammengestellt und zeigen auf, wie es deutlich günstiger geht.
Was ist eine SWIFT-Überweisung?
Das Kurzwort SWIFT setzt sich aus den Anfangsbuchstaben einer weltweit tätigen Genossenschaft mit Hauptsitz in Belgien zusammen. Es handelt sich um die „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications“, also um eine Gesellschaft, die weltweit Finanznachrichten zwischen Banken austauscht, die diesem System angeschlossen sind.
Die Genossenschaft SWIFT übermittelt keine Gelder und unterhält selbst auch keine Konten. Sie vermittelt Nachrichten zwischen Banken. Zu diesen Nachrichten gehört die Mitteilung, dass Kunde A im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr eine bestimmte Summe an Kunde B überweisen möchte.
Gegründet wurde SWIFT 1973 als Genossenschaft, die den Banken und dem EU-Recht unterstellt ist. SWIFT wird für eine fünfstellige Zahl an Finanzinstituten aktiv und ist in über 200 Ländern vertreten. Die Genossenschaft unterhält ein eigenes Telekommunikationsnetz, über das sie Nachrichten verschlüsselt vermittelt. 2017 wurden rund 27 Millionen Nachrichten pro Tag über dieses System verschickt, die Geldübertragung beläuft sich auf eine Summe in Billionenhöhe.
Wie funktioniert eine SWIFT-Überweisung?
Um am SWIFT-Verfahren teilnehmen zu können, müssen Sender (Schuldner) und Empfänger (Begünstigter) der Zahlung über ein Konto bei einer angeschlossenen Bank verfügen. Dieser Bank wurde ein sogenannter SWIFT-Code oder BIC (Bank-Identifizierungs-Code) zugeteilt. Beide Namen bezeichnen dasselbe: einen 8- bis 11-stelligen Code, der wie eine Adresse Aufschluss darüber gibt, von welcher Bank oder an welche Bank das Geld gesendet wird. Der Empfänger-Code muss auf dem Überweisungsformular angegeben werden.
Der Code ist alphanumerisch aufgebaut, besteht also aus Buchstaben und Ziffern. Die ersten vier Buchstaben bezeichnen den Bank-Code, beispielsweise steht das Kürzel SBRE für die Sparkasse in Bremen. Es folgt ein zweistelliger Ländercode, beispielsweise DE für Deutschland. Zwei Ziffern oder Buchstaben geben dann Aufschluss über den Ort, die verbleibenden drei Zeichen können genutzt werden, um die Filiale anzugeben. Im amerikanischen Code wird zudem die Zeitzone gekennzeichnet, innerhalb derer sich die Bank befindet.
Für einige Länder gelten zusätzliche Bestimmungen. So kann für Überweisungen in die USA alternativ der nationale Bank-Code eingetragen werden. Für Zahlungen nach China ist zusätzlich zum BIC der Purpose Code erforderlich, der Information über die Art und den Zweck der Überweisung vermittelt.
Aufgrund weltpolitischer Entwicklungen kann es zuweilen geschehen, dass bestimmte Länder vom Zahlungsverkehr via SWIFT ausgenommen sind. Bestehen Unsicherheiten oder ist Ihnen einer der erforderlichen Codes nicht bekannt, empfiehlt es sich, vorab bei einem Berater der Hausbank die benötigten Informationen einzuholen.
Beauftragt ein Kunde eine SWIFT-Überweisung, teilt SWIFT dies der Empfängerbank über das eigene Nachrichtensystem mit. Es benennt den Empfänger der Zahlung und den Termin, zu dem der Betrag abgebucht und angewiesen werden soll. Der Vorteil gegenüber früheren Verfahren liegt vor allem in der Schnelligkeit, mit der die SWIFT-Überweisungen getätigt werden können.
Was kostet eine SWIFT-Überweisung und wie lange dauert sie?
Wer innerhalb Europas per SEPA-Verfahren Geld überweist, ist vor hohen Kosten gesetzlich geschützt. Auch die Laufzeiten sind geregelt. Bei einer SWIFT-Überweisung ins außereuropäische Ausland – und umgekehrt – sieht es leider anders aus. Die Gebühren schwanken ebenso wie die Laufzeiten. Häufig wird eine Dauer von einem bis sieben Tag(e) angegeben.
Wer regelmäßig Überweisungen durchführt oder entgegennimmt, sollte vorab einen gründlichen Preisvergleich vornehmen. Als Faustregel gilt, dass sich die Gebühren regulär auf 5 % und maximal auf 10 % des angewiesenen Betrages belaufen. Hierbei lohnt es sich auch, alternative Modelle wie beispielsweise TransferWise zu berücksichtigen.
Der Vergleich kann nur dann sinnvoll gezogen werden, wenn die Beteiligten drei Faktoren kennen:
- Wer bezahlt die Gebühren für die Überweisung?
- Welcher Wechselkurs wird berechnet und welche Gebühren fallen hierfür an?
- Sind weitere Zwischenbanken an dem Transfer beteiligt, die eigene Gebühren erheben?
Wer übernimmt die Gebühren?
Bei der SWIFT-Überweisung gibt es in der Regel drei Gebührenmodelle, die mit den Kürzeln BEN, OUR oder SHARE bezeichnet werden.
BEN steht für Beneficiary pays Costs, zu Deutsch: Der Begünstigte trägt alle Kosten. Bei diesem Gebührenmodell würde also der Empfänger für die Gebühren der gesamten Transaktion aufkommen, die dann vom Überweisungsbetrag abgezogen werden.
OUR seht für ein Gebührenmodell, bei dem der Absender alle Kosten trägt. Diese werden im Voraus ermittelt und geleistet.
SHA oder SHARE bezeichnet ein Modell, bei dem Absender und Empfänger sich die Kosten teilen. Der Absender zahlt die Gebühren, die seine Bank erhebt, zusätzlich zum Überweisungsbetrag. Beim Empfänger werden Kosten, die eventuell für die Verbuchung des Geldeingangs anfallen, vom Überweisungsbetrag abgezogen. Sind weitere Banken beteiligt, weil der Betrag nicht direkt zu einer Korrespondenzbank weitergeleitet werden kann, werden diese ebenfalls vom Überweisungsbetrag abgezogen.
Tipp: Ist es wichtig, dass die gesamte Summe beim Empfänger eingeht, muss entsprechend das Modell OUR gewählt werden.
Weitere Gebühren fallen häufig für die Währungsumrechnung an. Einige Finanzinstitute berechnen hierfür eine Pauschale. Auch kann der Unterschied zwischen einer Onlineüberweisung und einer beleghaften Überweisung schon mal einen zweitstelligen Betrag ausmachen. Es lohnt sich also, zu überprüfen, welche Kosten tatsächlich in welcher Höhe anfallen.
Dazu können gehören:
- Grundgebühr für die Kontoführung
- Kosten für die einzelne Überweisung (Meist wird hier eine Mindestgebühr oder eine prozentuale Berechnung festgesetzt)
- eine Fremdkostenpauschale
- Kosten für eingehende Überweisungen
- eine Pauschale oder ein prozentual berechneter Betrag für die Währungskonvertierung
Auch der tagesaktuelle Wechselkurs beeinflusst, wie viel Geld letztlich beim Empfänger ankommt oder dem Absender in Rechnung gestellt wird. Die ausführenden Banken sind daher verpflichtet, einen Anrechnungstermin (Valuta) anzugeben.
Günstiger als SWIFT
Bei SWIFT-Transfers kann es durch Abschläge bei Wechselkursen und versteckte Kosten zu weiteren indirekten Gebühren kommen. Das liegt daran, dass Banken ein veraltetes System zum Währungsumtausch benutzen.
Eine günstige Alternative ist Transferwise:
- Währungsumtausch zum echten Wechselkurs (Devisenmittelkurs)
- Blitzschnelle Überweisungen (teilweise innerhalb von wenigen Minuten)
- Unterstützt mehr als 47 Währungen in 70 Ländern
- kostenloses Multiwährungskonto
- mehr als 4 Millionen Kunden
- TÜV-geprüfte Kundenzufriedenheit
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Wie sicher ist eine SWIFT-Überweisung?
SWIFT betreibt ein eigenes Telekommunikationsnetz, das verschlüsselte Nachrichten übermittelt. Das System bietet eine hohe Sicherheit, dennoch ist es nicht hundertprozentig gegen Cyberattacken geschützt. Die Angriffe stellen vor allem eine Gefahr für die beteiligten Banken dar, Privatkunden sind davon kaum betroffen.
Teuer kann es dagegen werden, wenn der Absender einen fehlerhaften SWIFT-Code eingegeben hat. Der Regelfall ist, dass der überwiesene Betrag dann auf das belastete Konto rücküberwiesen wird. Ist dies nicht geschehen, kann der Absender des Geldes einen kostenpflichtigen Nachforschungsantrag stellen.
Für Geschäftskunden bietet SWIFT seit 2017 einen Tracking-Service (GPI-Service) an, vermittels dessen sie sich den jeweils aktuellen Stand einer Auslandsüberweisung anzeigen lassen können.
Meldepflichten beachten
Für in Deutschland ansässige Personen sind Auslandsüberweisungen bis zur Höhe von 12.500 € nicht meldepflichtig. Summen, die diesen Betrag übersteigen, müssen der Bundesbank telefonisch oder elektronisch gemeldet werden, sofern es sich nicht um eine Überweisung handelt, bei der das eigene Geld einfach nur auf ein anderes Konto übertragen wird.
„Ansässig“ bedeutet nicht, dass der Kontoinhaber deutscher Staatsbürger sein muss. Wer seinen Aufenthaltsort regulär in Deutschland hat, ist meldepflichtig. Verantwortlich für die Meldung ist nicht die Bank, sondern der Kunde selbst. Bei Nichtbeachtung drohen Bußgelder bis zu 30.000 €! Mehr Informationen dazu hier.
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